Tun, was möglich ist!

Ideal schaut anders aus, aber was machbar ist, wird bei Karate Mühlbach getan. Auch wenn man räumlich getrennt trainiert, ist es für die Mitglieder wertvoll, zeitgleich am Karate-Training teilzunehmen. Der Trainingsfleiß der Athleten führt auch dazu, dass sie – trotz der Tatsache, dass das Training nur online möglich ist – fit sind und sich auf einem guten technischen Niveau befinden.

Entscheidend ist, die technischen Möglichkeiten gut zu nutzen – denn eines ist gewiss: Wäre diese Krise vor 20 Jahren eingetroffen, wäre viel von dem, was heute getan werden kann, nicht möglich gewesen und vieles zusammengebrochen.

 

Kinder

Die „Karate Kids“, wie die beiden Kindergruppen bei Karate Mühlbach heißen, trainieren einmal wöchentlich für 45 Minuten. Dabei wurde inzwischen eine ansprechende Trainingsmethode gefunden: Nach dem gemeinsamen Aufwärmen, bei dem vor allem auf die Beweglichkeit geachtet wird, teilt sich die Gruppe: Einige machen mit der ausgebildeten Sportinstruktorin Margit Schweiger Übungen zur Koordination, während die andere Gruppe mit Trainer Martin Pezzei an den Karate-Techniken feilt. Nach einiger Zeit wechseln sich Schweiger und Pezzei ab, sodass alle Kinder sowohl Koordination als auch Technik trainieren können.

Das Online-Training ist nicht ideal, aber es ist erstaunlich, wie viel auch auf diesem Weg gelernt werden kann, wenn Trainingsfleiß, Biss und Lernbereitschaft die Athleten auszeichnen.

 

Jugendliche und Erwachsene

Diese beiden Gruppen trainieren zweimal wöchentlich für jeweils 60 Minuten. Die Wochen und Monate des Online-Trainings haben zu einem Trainings-System geführt, das von den Athleten dankbar angenommen wird: Nach dem Aufwärmen folgt eine 25-30minütige Einheit, bei der es entweder um Kräftigung oder Beweglichkeit geht; dieser Trainingsteil wird abwechselnd von den drei VSS-Sportinstruktoren Margit Zerle, Silke Marcher und Martin Pezzei vorbereitet. Der zweite Teil des Trainings umfasst karatespezifische Elemente, wobei dienstags das Kämpfen (Kumite), freitags die Techniken und Formen (Kihon und Kata) im Zentrum stehen.

Das Besondere dieser Trainingseinheiten besteht darin, dass Trainer Martin Pezzei die Übungen vorzeigt und mitmacht, während Trainerin Silke Marcher die Athleten bei ihrem Training beobachtet und bei Bedarf eingreift, um auf diese Weise den korrekten Ablauf der Übungen zu garantieren.

In diesen beiden Trainings-Gruppen wurde im Februar sogar die Gürtelprüfung (bis zum Grüngurt) abgehalten – selbstverständlich online. Für eine Handvoll Athleten stehen nun einige nationale Wettkämpfe im Kalender, bei denen es darum geht, Punkte zu sammeln, um ins Team einberufen zu werden, das im Oktober an der Europameisterschaft in Rumänien teilnimmt. Auf diese Turniere bereitet man sich zwar vor, auch wenn unklar bleibt, ob sie tatsächlich durchgeführt werden können. Zudem hat die Vorbereitung auf die zweite Gürtelprüfung im Juni bereits begonnen – besonders für jene Athleten, die sich auf den Blau- und Braungurt vorbereiten.

 

Karate ist mehr als Technik

So wertvoll das Online-Training auch sein mag, kann es doch nie das gemeinsame Training in der Halle ersetzen. Denn beim Karate geht es nicht nur darum, bestimmte Techniken und Positionen zu lernen, sondern um viel mehr – Werte, die diese Kampfkunst auszeichnen, lassen sich aber nur bedingt online vermitteln, einüben und leben. So gilt es weiter zu kämpfen in der Hoffnung auf ein baldiges Licht am Ende des Tunnels.

 

 

 

Einige Zahlen zu Karate Mühlbach

 

Woher kommen die Mitglieder?

20% der auf 95 Athleten geschrumpften Mitglieder stammen aus Mühlbach; ebenso 20% kommen aus der Gemeinde Vintl; 19% der Athleten kommen aus Meransen; 17% aus der Gegend um Brixen mit der Gemeinde Natz-Schabs; 6% aus Spinges, 5% aus Rodeneck, je 4% aus Vals und Pfalzen, 2% aus Bruneck und Umgebung; hinzu kommen noch einige Athleten, die Mitglied bei Karate Mühlbach, aber nicht in der Gegend ansässig sind.

 

Mehr Jungs oder mehr Mädchen?

Das Verhältnis von Buben und Mädchen hält sich bei den Kindern die Waage, während bei den Jugendlichen deutlich mehr Mädchen, bei den Erwachsenen hingegen doppelt so viel Männer als Frauen Karate trainieren.

Zudem zeichnet sich Karate Mühlbach dadurch aus, dass 78% der Athleten minderjährig sind.